Im Zeitalter der Enthüllungen….

Mein Appell an uns alle: Verlieren wir jetzt nicht die Fassung und lassen wir uns nicht in das Fahrwasser von Negativkampagnen bringen.
Eigentlich braucht uns nicht zu interessieren, wer wo wann gewusst haben könnte, was irgendwer ausgeheckt und dann angestellt hat. Darum geht es bei Wahlen nicht. Es muss um Inhalte gehen. Ich habe vor, auch in dieser heißen Phase des Wahlkampfs manche Pointen auszulassen, die mir auf der Zunge liegen und hoffe, dass es mir gelingt.
Geben wir nicht Antwort auf die Frage, wer die Verantwortung für Wahlkampftaktik in irgendeiner Partei trägt, sondern inhaltliche Antwort auf deren Devisen, die den Egoismus wecken wollen, statt sinnstiftender Zukunftsprojekte. Die Chance, die der politischen Kultur in Österreich mit einem neuen Stil gegeben ist, will ich nicht schwinden sehen. Lassen wir diese Amerikanismen nicht zu.
Ich werde mich daher in den letzten Tagen vor der Wahl darum bemühen, das zu kommunizieren, was ich vorschlage, und nicht mit der Lupe auf andere zu schielen.

Ein Held des täglichen Lebens…

Heute hatte ich eine sehr beeindruckende Begegnung im Waldviertel. Dem Besucher einer Wahlveranstaltung, der auf mich sehr einfach wirkte, habe ich gesagt, dass mein Motto bei dieser Wahl „Menschenleben schützen“ vor allem der schlechten Beratungssituation bezüglich Abtreibungsproblematik gewidmet ist. Er hat mir daraufhin erzählt, dass er seinen Schwiegersohn davon überzeugen musste, dass das ungeplante Kind seiner Tochter nicht abgetrieben wird, was dieser vehement verlangt hatte. Der schwangeren Tochter war es nicht möglich gewesen, ihren Partner umzustimmen (-so sieht es mit der Praxis aus, was die freie Entscheidung der Frau anlangt). Nach langen Gesprächen ist ihm das auch gelungen. Der Mann hat seiner heute neun Jahre alten Enkelin das Leben gerettet!

FRÖHLICHE URSTÄNDE DER BONBONVERTEILUNG

So, da haben wir wieder unsere giftigen Wahlzuckerln:
Die Preisregelung des Mietrechts, die bisher nur für einen Teil der Wohnungen gilt, will Kern auf alle Wohnungen ausweiten (spätestens 20 Jahre nach Errichtung).
Dabei wird übersehen, dass genau diese Preisbeschränkungen eine Hauptursache für den akuten Wohnungsmangel und die deshalb steigenden Wohnpreise sind.
  • Warum sollte jemand seine Ersparnisse in eine Vorsorgewohnung investieren, wenn er weiß, dass die in 20 Jahren weniger wert ist?
  • Warum sollte jemand seine Stadtwohnung, die er für die Kinder aufgehoben hat, dann noch vorher vermieten wollen?
  • Wer würde noch in den Wohnbau investieren wollen?

Ja und dann die Maklerprovision. Die soll nur der Vermieter zahlen. Was wird passieren?

Von Vermieterseite bekommt man bereits jetzt nur selten eine Provision, denn die meisten Vermieter haben keinen Beratungsbedarf. Wenn als Entgelt für die Abwicklung von 70 Telefonaten und etwa gleich viele mailanfragen am ersten Tag und die darauf folgenden Besichtigungen samt Abwicklung des Mietvertrages, Besprechnungen mit den Vertragsparteien 0 (in Worten NULL) EUR bezahlt werden, wird sich kein Makler mehr dem Mietgeschäft widmen. Vorhandene Wohnungen werden nur noch unter der Hand vergeben. Inseriert werden nur noch Ladenhüter, vielleicht weil irgendwelche Fallen lauern, die der Vermieter geflissentlich verschweigt. Kern ignoriert, dass wir Makler als oberste Pflicht die Beratung unserer Kunden und den transparenten Interessensausgleich zwischen Abgeber und Mieter haben. Niemand wird mehr eine Mietwohnung finden, wenn er nicht Beziehungen hat.

Auf Kosten anderer kann man leicht Versprechungen machen, aber wirtschaftlich treffen wird es uns alle.
Es wäre höchste Zeit für ein Verfassungsgesetz, das bei vorzeitigem Ende der Legislaturperiode Gesetzesbeschlüsse mit weniger als Zweidrittelmehrheit bis zur Wahl verbietet, dann würde dieser populistische Unfug endlich aufhören.

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